Neuropsychologische Verfahren
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MMST / Mini-Mental-Status-Test
Inhalt:
Der MMST stellt ein Screening-Instrument zur Erfassung kognitiver Störungen bei älteren Personen dar. Es handelt sich um ein Interview mit Handlungsaufgaben, das vor allem praxisnahe Fragen beinhaltet, die von kognitiv nicht beeinträchtigten Personen im Regelfall problemlos beantwortbar sind, von Personen mit Demenzverdacht dagegen nur zum Teil bewältigt werden. Erfasst werden kognitive, nicht jedoch emotionale Aspekte (Orientierung, Aufnahmefähigkeit, Aufmerksamkeit und Rechnen, Gedächtnis, Sprache, Ausführung einer Anweisung, Lesen, Schreiben und konstruktive Praxie). Der Mini-Mental-Status-Test ist zur Ergänzung der neuropsychologischen Testung gedacht und kann sie keinesfalls ersetzen. Die Auswertung erfolgt als einfache Addition der vergebenen Punkte.
Einsatzbereich:
Geriatrisch auffällige Personen. Messwiederholungen sind möglich.
Zuverlässigkeit:
Die Interrater-Reliabilität beträgt r = .83, die Wiederholungszuverlässigkeit rtt = .89 (24 Stunden Abstand).
Testgültigkeit:
Mit dem MMST lassen sich Gruppen von Dementen, Depressiven mit kognitiven Problemen, komplex affektiv Gestörten und Normalen deutlich voneinander abgrenzen. Zur kriterienbezogenen Validität liegen zahlreiche Untersuchungen vor.
Normen:
Mittelwerte und Standardabweichungen für Parkinson-Kranke (N = 50), Depressive (N = 41), Schizophrene (N = 51), Alkoholiker (N = 41), Demente (N = 169), selbstständig lebende ältere Menschen (N = 69) und Altersheimbewohner (N = 63).
Bearbeitungsdauer: 5 bis 10 Minuten.
Erscheinungshinweis: in Anwendung seit 1990.
Copyright-Jahr: 1990